Kunst und Kultur Partenkirchens: Klasse 10d im Werdenfels-Museum

 Eine zufällig zustande gekommene Doppelstunde Kunst nutzte die Klasse 10d, um zusammen mit ihrem Kunstlehrer Herrn Dr. Grath eine Exkursion in das nahe gelegene Werdenfels-Museum zu unternehmen.
Das ehemalige Kaufmannsgebäude im Herzen der Partenkirchner Ludwigstraße, das basierend auf einem älteren Kern in seiner heutigen Form auf das Jahr 1747 zurückgeht, hat den großen Brand von 1865 als einziges im mittleren Markt unbeschadet überstanden und ist damit, zusammen mit dem sogenannten „Alten Haus“ (1772) im oberen Markt, eines der ältesten erhaltenen Gebäude in der Ludwigstraße.


Schon das Haus allein wäre aufgrund seiner Bauweise und originalen Substanz einen Besuch wert. Insgesamt aber geht die Geschichte des Ortsteils noch viel weiter zurück. Seine Gründung erfuhr „Partanum“ vor gut 2000 Jahren als Straßenstation an der römischen Handelsstraße „Via Raetia“ zwischen Augsburg und Venedig, die durch die heutige Ludwigstraße und das „Alte Gsteig“ führte.

Das Museum gibt auf 900m² Ausstellungsfläche, verteilt auf 5 Etagen, Einblicke in diese lange Geschichte. Hier finden sich Raritäten, etwa ein eiszeitliches Elchgeweih und die Rippe eines Mammuts, neben Gerätschaften aus der römischen Frühzeit, aber auch Traditionelles, etwa die zahlreichen Schnitzereien der religiösen Volkskunst oder der Fasnacht, eine reiche Schmuck- und Trachtensammlung, Einblicke in das bäuerliche Leben in der Präsentation originaler Bauernstuben und einer traditionellen Rauchküche, oder das originale Zugspitzkreuz von 1851. Bereichert wird das Angebot durch zahlreiche Fotografien, Zeichnungen, Stiche, Malereien und Plastiken, durchaus auch von bekannten Künstlern, wie z.B. dem bedeutenden Rokoko-Bildhauer Ignaz Günther oder dem Tiroler Maler Franz Defregger. Die Sonderausstellung „Berge, Hütten, Seen“ des Malers Rudolf Reschreiter (1868-1939) wird allerdings erst drei Tage nach dem Besuch eröffnet und war daher leider noch nicht zu besichtigen.