Museums-Exkursion des Additum Kunst

 

Zu Beginn des Schuljahres 2016/17 fuhr das Q11-Additum mit ihrem Kursleiter Herrn Dr. Grath auf eine ganztägige Exkursion nach München. Hierbei besuchten sie zum einen die Ausstellung „Inszeniert“ in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung und zum anderen die Ausstellung „Postwar: Art Between the Pacific and the Atlantic, 1945–1965“ im Haus der Kunst.


Die hauptsächlich aus Fotoarbeiten bestehende Ausstellung „Inszeniert“ zeigt 90 Exponate u.a. von Matthew Barney, Stan Douglas, Nan Goldin, Candida Höfer, Ulrike Ottinger, Cindy Sherman und Jeff Wall aus der Sammlung Goetz. Viele der Werke aus den Jahren von 1972 bis 2013 stellen grundlegende Fragen nach Identität und Rollenmodellen und sind als eine moderne Form der Feststellung William Shakespeares zu verstehen: „Die ganze Welt ist Bühne, und alle Frau’n und Männer blosse Spieler“ (Wie es euch gefällt, 1599). Hier zeigt die Bildende Kunst ihre wichtige gesellschaftliche Rolle, grundlegende Bedingungen und Notwendigkeiten des Mensch-Seins – auch zunächst abseitig erscheinende – zu erforschen und darzustellen, oft lange bevor diese dann den öffentlichen Diskurs erreichen. So spielt etwa Jürgen Klauke in seiner Fotoserie „Self Performance“ von 1972/73 bereits mit wechselnden Darbietungen von Rollenmustern und männlichen/weiblichen Geschlechtsmerkmalen. 40 Jahre später dringen allmählich Begriffe und Vorstellungen wie „Transgender“ oder „queer“ in eine breitere Öffentlichkeit. Praktische Aufgabe für die Schülerinnen und Schüler war es, die Ausstellung selbsttägig zu erkunden und einzelne Aspekte, die sie in besonderer Weise ansprachen, interessierten, aber auch fragend zurückließen, in verschiedenen Skizzen abzubilden. Die hierbei entstandenen Ansätze werden im Unterricht weiter ausgearbeitet und zu eigenständigen Arbeiten entwickelt.

Nach einer Mittagspause begab sich die Gruppe zu der Ausstellung „Postwar“. Diese Ausstellung zeigt die Kunst der ersten 20 Jahre nach dem Krieg in ihrem globalen Zusammenhang. Hierzu wird zum einen ein unglaublich breites Spektrum an künstlerischen Gattungen und Strategien präsentiert – z.B. Malerei, Plastik, Installationen, Collagen, Performances, Filme, Künstlerbücher, Dokumente und Fotografien –, zum anderen eine beinahe unübersichtliche Fülle an Werken angehäuft: 350 Werke von 218 Künstlern aus 65 Ländern. In acht Kapiteln werden die künstlerischen Reaktionen u.a. auf die Traumata des Holocaust und der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki, die politische Blockbildung im Kalten Krieg, die Dekolonialisierung und Entstehung von Befreiungs-/Bürgerrechtsbewegungen oder auch die Dynamisierung des Alltags nicht zuletzt durch Entstehung neuer Technologien nachvollzogen. Abschließend begaben sich die Schülerinnen und Schüler innerhalb der großen Fülle der Ausstellung zu ausgewählten Arbeiten für eine gemeinsame Betrachtung und Besprechung.

Charlotte Wagner und J. Grath