Alex Katz und Jonathan Meese: Exkursion des Additum Kunst

2019 Add ExkursionAn einem bereits wunderbar warmen Februartag unternahm das Q11-Additum Kunst mit ihrem Kursleiter Herrn Dr. Grath eine ganztägige Exkursion nach München. Ziel waren primär die beiden Ausstellungen „Alex Katz“ im Museum Brandhorst und „Die Irrfahrten des Meese“ in der Pinakothek der Moderne. Nicht nur die beiden Museen, sondern insbesonders die beiden Künstler bilden einen bemerkenswerten Gegensatz und stellten die beteiligten Schülerinnen und Schüler vor ganz unterschiedliche Herausforderungen im Umgang mit bisherigen Seh- und Interpretationsgewohnheiten.
Das Museum Brandhorst zeigt über 80 Werke des 91-jährigen Alex Katz von den 1950er Jahren bis heute. Katz gilt als einer der bedeutendsten Maler Amerikas und mit seinem persönlichen Stil zwischen kühlem Realismus und abstraktem Gestus als einer der wichtigsten Vorläufer der Pop Art. Er wird gefeiert für die „ikonische Darstellung stilbewusster Frauen“; Hierbei stellt seine Frau Ada seit 70 Jahren (!) sein liebstes Motiv dar. Seine Themen entnimmt der immer noch aktive New Yorker Maler ansonsten zumeist aus seinem unmittelbaren persönlichen Umfeld: Portraits von Familie, Freunden und des künstlerische Milieus New Yorks, aber auch von Architekturszenen oder Naturdarstellungen.
Ganz im Gegensatz dazu steht der 49-jährige Jonathan Meese. Die Pinakothek der Moderne widmet diesem durchaus kontrovers diskutierten Meister der Provokation einen eigenen Saal im Obergeschoß. Die Werke aus rund 25 Schaffensjahren umspannen nicht nur Malerei und Skulptur, sondern auch Installationen, Dokumentationen von Performances oder Collagen und setzen sich selbst auf dem Teppich des Fußbodens fort. Auf die durchaus ungewohnt wilde und gestische Ausdrucksweise Meeses, seine kryptisch erscheinenden Textfragmente oder sexuell konnotierten Anspielungen reagierten die Schülerinnen und Schüler in einem Spektrum zwischen Skepsis bis Begeisterung und insgesamt mit einer angenehmen Entspannheit. Dass es sich hierbei aber lediglich um einen Raum in einem wirklich großen und reich gefüllten Museum handelt, stellte die Gruppe erst während des folgenden Rundgangs durch die verschiedenen weiteren Sektionen der mehrstöckigen Pinakothek fest.