
Den Roman von Robert Seethaler aus dem Jahr 2012, auf dem der Film basiert, hatten wir im Vorfeld im Unterricht behandelt. Er ist u. a. geprägt von Zitaten Sigmund Freuds, wie zum Beispiel: „Man muss das Wasser nicht verstehen, um kopfvoran hineinzuspringen“, die den 17-jährigen Protagonisten Franz Huchel sowie uns zum Denken anregten.
Franz Huchel kommt aus einem kleinen Dorf am Attersee und geht 1938 nach Wien, um dort eine Lehre beim Trafikanten Otto Trsnjek, der ein Bein im Ersten Weltkrieg verloren hat, zu beginnen. Zu dessen Stammkunden zählt u. a. der 82-jährige Jude Sigmund Freud, mit dem Franz eine ungewöhnliche Freundschaft verbindet. Franz verliebt sich außerdem in die Böhmin Anezka. Nachdem Otto Trsnjek jedoch von der Gestapo inhaftiert und dann getötet wird, da er sich gegen das NS-Regime gestellt und weiterhin Waren an Juden verkauft hat, entscheidet sich Franz bewusst und mutig ein Zeichen gegen den Nationalsozialismus zu setzen: So hisst er die Hose des einbeinigen, toten Trafikanten vor dem Hauptquartier der Gestapo anstelle der Fahne mit Hakenkreuz.
Im Großen und Ganzen ist der Film eine gelungene Verfilmung des Bestsellers von Robert Seethaler. Durch seine tiefpsychologischen Gedankengänge zieht er den Rezipienten in einen gewissen Bann und man wird stark mit der NS-Zeit konfrontiert. Für uns war es ein nachdenkliches Erlebnis. Wir wollen uns außerdem bei Frau Oguntke bedanken, die uns diesen dennoch amüsanten Kinobesuch überhaupt erst ermöglicht hat! Wie heißt es so schön: Aller guten Dinge sind drei!